Wenigstens einmal im Monat gehe ich hier in Nashville ins Kino. Der Kurzfilm (s.u.) war einer von insgesamt sieben Bruce-Baillie-Filmen, die im Februar in der Veranstaltungsreihe Light & Sound Machine gezeigt wurden. Light & Sound Machine ist eine Kooperation von Third Man Records und dem Belcourt Theatre, einem Indie Kino im Studentenviertel Hillsboro Village.
An jedem dritten Donnerstag im Monat werden im Blue Room in Third Man Records’ Hauptquartier auf der 7th Avenue obskure Filme gezeigt. Im Januar war es George Kuchar’s “The Devil’s Cleavage,” im Februar wie erwähnt sechs Kurzfilme und ein einstündiger Film (“Quick Billy”) von Bruce Baillie, und im März der erste Teil eines Kenneth Anger Zirkels. Das Programm lässt erahnen, dass ich hier einen adäquaten Ersatz für die Reihe Something Weird Cinema im Filmhaus in Köln gefunden habe.
Was das ganze aber noch einen Ticken besser macht, ist, dass die Filme hier in der Regel in von der Rolle gezeigt werden. Im Februar und März gab es hervorragend konservierte 16mm-Filme, die in meinen Augen jedes HD-Kino mit modernster Soundtechnik blass aussehen lassen. Schimpft mich einen Hipster, aber ich mag analoge Medien einfach. Und nicht nur das. Außerdem gibt es bei Light & Sound Machine gratis Wein und Popcorn. Toll.
Ein Manko ist allerdings die Bestuhlung. Da der Raum nicht nur als Kino, sondern auch als Konzertsaal und Fotostudio genutzt wird, müssen fürs Kino Klappstühle aus Holz her. Man kann sich vorstellen, wie einem da der Arsch wehtut nach anderthalb Stunden. Diese Mischung aus Taubheit und Schmerz lässt sich nach einer Weile nur durch ständige Haltungswechsel einigermaßen nivellieren. Jedesmal nehme ich mir vor, ein Kissen mitzubringen, und jedes mal fällt mir kurz vorher auf, dass ich so etwas nicht besitze.
Aber egal. Da muss man halt durch. Entschädigt fühle ich mich spätestens dann, wenn ich beim Verlassen des Kinos noch eines der hochwertigen Poster mitnehmen kann. Zum Beispiel dieses: