Seit über einem Monat bin ich jetzt schon zurück in Deutschland. Seitdem habe ich auf dieser Seite nur die letzten in Nashville begonnenen Berichte veröffentlicht – über meinen Ausflug nach New Orleans, und über eine Auswahl von Live Shows – , aber noch nichts über das Zurückkommen geschrieben. Und außerdem: heute vor einem Jahr, am 1. September 2013, habe ich meinen ersten Eintrag veröffentlicht. Höchste Zeit also, dass ich mich mal wieder außerhalb der üblichen Kategorien und Serien zu Wort melde.
Die Ereignisse der letzten Zeit werfen für dieses Blog natürlich diverse Fragen auf. Ursprünglich sah mein Konzept vor, auf diesem Weg die daheimgebliebenen Verwandten und Freunde auf dem laufenden zu halten. Das hat sich natürlich so, wie es vor einem Jahr gedacht war, nun erübrigt. Die erste Frage daher: hat sich dieses Blog-Projekt damit auch erledigt?
Nein. Auch wenn ich mich eventuell auf eine neue Leserschaft einstellen, oder überhaupt eine neue Zielgruppe finden muss, habe ich derzeit nicht die Absicht, das Blog einzustampfen. Zum einen habe ich noch einige angefangene Texte, die ich früher oder später hier veröffentlichen will. Und zum anderen gehe ich davon aus, dass der Rückzug nach Deutschland nichts daran ändern wird, dass ich manchmal einfach Lust zu bloggen habe.
Es geht also weiter. Was auch bleiben wird, ist der Name, den ich ja bereits in meinem ersten und bis jetzt letzten Meta-Blog vom November letzten Jahres erläutert habe. Allerdings: der Untertitel ist natürlich seit fünf Wochen nicht mehr ganz akkurat. Grundsätzlich spielt Akkuratesse hier, wie mancher Leser möglicherweise bemerkt hat, keine große Rolle. In meine Geschichten aus Amerika floss auch gerne mal ein wenig Fiktion ein, und Genauigkeit wurde den unterschiedlichen Inhalten willkürlich zugewiesen. Dennoch werde ich der Seite in nicht allzu ferner Zukunft eine neue thematische Überschrift verpassen.
Wie die neue Überschrift lauten wird, hängt natürlich davon ab, welche Richtung ich hier in Zukunft einschlagen werde. Das ist zugleich die nächste Frage, die sich stellt: worüber soll ich in Zukunft schreiben? Und: soll ich das, was zu schreiben sein wird, alles selber schreiben? Die Idee, andere Personen einzubinden, sei es als Gastautoren, oder als regelmäßige Mitschreiber, geistert schon seit einer Weile in meinen Blog-Notizen herum. Ich habe schon mit verschiedenen Leuten gesprochen, und warte ab, ob sich demnächst noch jemand anderes hier austoben will. Könnte sein, dass es passiert, kann aber auch sein, dass es nicht passiert. Mal sehen.
Und noch einmal: worüber soll ich eigentlich jetzt schreiben? Im Ansatz werde ich einfach den Kategorien, die sich im letzten Jahr ergeben und entwickelt haben, treu bleiben. Im November hieß es hier:
… weiter über Essen, Musik, amerikanische Eigenheiten und ab und an ein bisschen Politik schreiben.
Über Musik zu schreiben, während ich in Nashville gelebt habe, war natürlich leicht. Live Musik an 365 Tagen im Jahr, jede Woche gibt es Konzerte, die Plattenläden sind hervorragend, und überhaupt ist quasi jeder in Nashville auf irgendeine Art Musiker. Die Konzertberichte drängten sich insofern auf. Da ich nun aber nicht mehr in Nashville wohne, werde ich künftig wohl nicht mehr ganz so häufig Konzerte besuchen. Aber das muss ja nicht heißen, dass sich nicht genügend Inhalt für eine Fortführung der Live-Music-Reihe finden lässt. Nachdem ich in den ersten vier Wochen in Deutschland schon auf ein paar Techno-Partys gewesen bin, dachte ich, dass sich daraus evtl. was machen lässt. Ich könnte z.B. mehr über elektronische Musik und DJs schreiben. Vielleicht mach ich aber auch einen Schwenker von der Live-Performance zu mehr Studio-Musik und Tonträgern. Mal sehen was genau da kommen wird, aber Musik wird definitiv eine Konstante unter den Themen bleiben.
Was die anderen Stichworte angeht – Essen, Politik, Amerika – hat sich ja bereits in den vergangenen Monaten gezeigt, dass Essen und Amerika oft gut zusammengehen, und die Politik ein wenig hinten runter fällt. Ich hab aber nicht das Bedürfnis, dies zu korrigieren. Wer über Politik lessen möchte, kann in die Zeitung schauen. Amerika und Essen werden in irgendeiner Form auch künftig eine Rolle spielen. Zuletzt habe ich die beiden ja des öfteren in meinen Reiseberichten miteinander kombiniert. Und viel mehr Platz möchte ich dem Essen auch nicht zugestehen, weil ich keine Texte mit klischeemäßiger Restauranttester-Attitüde schreiben will.
Eines kann ich hierzu übrigens schon ansagen: mindestens zwei Berichte über Reisen stehen noch aus – einmal Kentucky, und einmal Florida. Wie gehabt werde ich die Reiseberichte in englisch verfassen. Darüber hinaus ist derzeit nicht geplant, den Englischanteil auszuweiten, aber da gehe ich auch nicht unbedingt dogmatisch vor.
Was ich noch fortführen möchte, ist die kurze Vorstellung amerikanischer Gerichtsurteile. Leider habe ich bisher erst geschafft, zwei Urteile vorzustellen – da hatte ich mir ehrlich gesagt mehr erhofft. Aber die Zusammenfassungen sind, wenn auch im Ergebnis eher kurze Texte, recht aufwendig herzustellen. Ob der Anteil an Rechts-Themen in Zukunft etwas anwächst, kann ich noch nicht sagen. Prinzipiell habe ich Lust, über Rechtsfragen zu schreiben, aber es soll dabei weder zu ernst noch politisch zugehen, und dann ist der Vorrat origineller Themen schon stark beschränkt.
Falls von Euch Lesern noch jemand eine Idee hat, was künftige Blog-Inhalte angeht: immer her damit. Wenn es das mal gegeben hat – Stichwort fast food – bin ich auch gerne drauf eingegangen; und vielleicht drängt sich irgendetwas auf, das ich so nicht im Blick habe.
So, wer es bis hier unten geschafft hat, weiß also in etwa, wo die Reise hingehen wird. Zum Schluss noch ein Satz zur Gestaltung: ich habe überlegt, der Seite ein Facelift zu verpassen, und die Gesamterscheinung für das zweite Jahr umzukrempeln. Dann habe ich mich aber doch dagegen entschieden. Wie der Name, wird also auch das Layout gleich bleiben. Und auch was die Fotos angeht, wird es dabei bleiben: fast alle Bilder sind selbst geschossen, und Menschen werden nur ausnahmsweise fotografiert.
So? Und wann gehts weiter? Du könntest ja auch einfach schreiben, was du so machst. Für kommunikationsfaule Geschöpfe wie uns super, um “in Kontakt zu bleiben”. =)